Freitag, 9. Dezember 2016

Weihnachtstraditionen in Deutschland
  Die Adventszeit

Weihnachten beginnt in Deutschland schon sehr früh – 4 Wochen vor dem 24. Dezember. So hat man Zeit, sich darauf zu freuen und sich vorzubereiten. Die Zeit vor Weihnachten heißt Adventszeit. Die vier Sonntage vor Weihnachten sind die vier Adventsfeiertage. Der vierte Sonntag vor Weihnachten ist der 1. Advent. An diesem Tag werden alle Gegenstände aus dem Schrank geholt, die etwas mit Weihnachten zu tun haben: der Adventskranz, die Pyramide, der Räuchermann, die Krippe und im Wohnzimmer aufgebaut.
Am Adventskranz wird die erste Kerze angezündet. Zum nächsten Advent zündet man zwei Kerzen an und so jeden Sonntag, bis am Sonntag vor Weihnachten vier Kerzen brennen. Nun kann das Fest kommen.

Adventskalender

Jedes Kind hat einen Adventskalender. Das ist ein buntes Bild, auf dem kleine Türchen versteckt sind. Man sucht die Zahl des heutigen Datums. Jeden Tag öffnet das Kind ein Türchen, am 1. Dezember das Türchen mit der Zahl 1.
Insgesamt sind es 24 Türchen. Das letzte und größte wird am 24. Dezember geöffnet, denn nun ist Weihnachten. Wenn man ein Türchen öffnet, sieht man ein kleines Bild – ein Spielzeug, eine Kerze oder ein Tier, es gibt auch Adventskalender mit Schokoladenstückchen. Manchmal nummerieren die Eltern auch kleine Päckchen mit Geschenken. Dieser Kalender hilft den Kin­dern, damit das Warten auf Weihnachten nicht lang wird. Wenn die Kinder fragen: «Wie lang ist es noch bis Weihnachten?», antworten die Eltern: «Zähle doch die Türchen am Adventskalender!».
Auch in der Schule, besonders in der Grundschule, hängt ein Adventskalender in der Klasse und der Lehrer begeht mit den Kindern die Weihnachtszeit jeden Morgen mit einem Lied, einem Gedicht, einer Geschichte. In Süddeutschland gibt es einen Brauch, der allen Schülern in einer Klasse, aber auch Erwachsenen Spaß macht. Dieser Brauch heißt Wichteln. Der Name jedes Schülers in der Klasse wird auf einen kleinen Zettel geschrieben und zusammengefaltet. Jeder Schüler zieht einen Zettel, zeigt ihn aber niemandem! Für den Schüler, dessen Namen man gezogen hat, packt man ein kleines Geschenk. Man schreibt den Namen des Schülers darauf, aber nicht seinen eigenen Namen. Niemand soll erfahren, von wem das Geschenk ist. Vorher sollte abgesprochen werden, welchen Wert das Geschenk maximal haben darf bzw. dass es ein selbstgebasteltes Geschenk sein soll. Kurz vor Weihnachten kommt dann der Weihnachtsmann in die Klasse und verteilt die Geschenke.

Weihnachtsmarkt

Der Weihnachtsmarkt beginnt mit der Adventszeit und dauert bis zum Mittag des 24. Dezember. Die Stände sind mit Tannenzweigen und Lichtern geschmückt, in der Mitte befindet sich ein großer, mit Kerzen geschmückter Weihnachtsbaum, unter dem sich die Krippe mit der heiligen Familie befindet, über dem Marktplatz erklingt Weihnachtsmusik.
Das übliche Angebot beinhaltet zunächst alles, was man zum Weihnachtsfest braucht: Weihnachtsbaumschmuck, Christbaumkugeln, Weihnachtspyramiden, Räuchermänner, Lichterketten, Lametta, weihnachtliche Dekorationsartikel, Weihnachtsteller, Krippen und Krippenfiguren, Christbaumständer. Hier bieten die Stände oft eine große Auswahl der unterschiedlichsten Artikel an. Die weltbekannten Originale aus dem Erzgebirge oder aus Bayern finden sich auf fast jedem Weihnachtsmarkt.
In der heutigen Zeit findet man in vielen katholischen und evangelischen Kirchen im Advent große Krippen vor. Teilweise werden bei Gottesdiensten auch lebende Krippen aufgebaut - bzw. Krippenspiele dargeboten. Auch in vielen Wohnungen werden in der Vorweihnachtszeit und zu Weihnachten Krippen aufgestellt. Vor allem für Kinder bieten diese die Möglichkeit, die Weihnachtsgeschichte besser begreifen zu können.


Weihnachtsmann


Der Weihnachtsmann ist eine Symbolfigur weihnachtlichen Schenkens, die in Deutschland vor allem in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland sowie in der übrigen Welt besonders in evangelisch geprägten Regionen populär ist.

Weihnachtskrippe

Einfache Krippendarstellungen bestehen nur aus Maria, Josef und dem Jesus-Kind in der Futterkrippe. Bei kompletten Weihnachtskrippen kommen zusätzlich noch die Hirten, die Heiligen Drei Könige, der Engel der Verkündung, sowie Ochs, Esel und meist auch noch ein oder mehrere Schafe hinzu.
Bekannt als weihnachtlicher Zimmerschmuck verziert die Weihnachtspyramide um die Festtage herum viele Wohnzimmer und Essstuben in ganz Deutschland. Die ursprünglich aus dem Erzgebirge stammende Tradition geht bis in das späte Mittelalter zurück und zeigt in der Regel christliche Darstellungen. Meist stellt so eine Pyramide eine kleine Geschichte, wie etwa die Geburt von Jesus oder die Wanderung der Heiligen drei Könige da.

Weihnachtspyramide

Normalerweise besteht eine Weihnachtspyramide aus leichtem Holz, Figuren, Kerzen und einem Flügelrad zum Abtrieb. Es gibt kleine Pyramiden unterschiedlicher Formen sowie die klassische große Pyramide, die unten breiter ist und nach oben hin spitz zu läuft. Das Flügelrad ist dabei immer ganz oben an der Weihnachtspyramide angebracht und erzeugt die nötige Bewegung. Dies geschieht mit der aufsteigenden Wärme der Kerzen, die unter die gebogenen Elemente des Flügelrades strömt und dieses drehen lässt. Das Flügelrad ist dabei mit einer Stange an einer oder mehreren rotierenden Plattformen verankert, welche dadurch gedreht werden. Auf diese Weise bewegen sich dann auch die auf den Plattformen angebrachten Figuren. Die Weihnachtspyramide erzählt so eine Geschichte auf ihre ganz eigene Art.

Räuchermännchen

Weit verbreitet als Weihnachtsdekoration und Weihnachtsgeschenk sind Räuchermännchen aus dem Erzgebirge, besonders auch aus Seifen. Das Besondere an den Räuchermännchen ist der wohlriechende Rauch der Räucherkerzen, mit dem sie das Zimmer erfüllen.